Hyposalivation oder Xerostomie – Mundtrockenheit ist weit verbreitet!
Nicht nur Senioren beklagen mit zunehmenden Alter Mundtrockenheit. Insbesondere dann, wenn sie aufgrund anderer Erkrankungen verschiedene Tabletten einnehmen müssen, mehren sich die Beschwerden über Mundtrockenheit. Das permanente Gefühl eines trockenen Mundes kann die Lebensqualität einschränken. In der Folge kann Mundtrockenheit auch zu Wurzelkaries führen und die Mundgesundheit deutlich beeinträchtigen. Der Begriff Mundtrockenheit umfasst allerdings verschiedene gesundheitliche Phänomene. So unterscheidet man zwischen
· der objektiv messbaren Mundtrockenheit
· und der subjektiv empfundenen Mundtrockenheit.
Spricht man von der subjektiv empfundenen Mundtrockenheit wird diese im Fachjargon als Xerostomie bezeichnet. Gibt es einen objektiven Nachweis für Mundtrockenheit spricht man im Fachjargon von Hyposalivation. Bei ihr ist die Speichelflussrate messbar vermindert. Erhoben werden können diese Daten stimuliert oder unstimuliert. In unserem heutigen Blogbeitrag erklären wir dir, wie das Krankheitsbild der Hyposalivation nachgewiesen wird sowie geeignete Behandlungsansätze zur Symptomlinderung.
Was bedeutet Hyposalivation?
Hyposalivation bezeichnet den zu niedrigen Speichelfluss!
Spricht man von Hyposalivation, ist im Bereich der Medizin der zu geringe Speichelfluss gemeint. Beim Menschen gilt im stimulierten Zustand bereits eine Speichelmenge von weniger als 0,5 ml/min als Hyposalivation. Im unstimulierten Zustand verringert sich diese Menge auf 0,1 ml/min. Als Folge lässt sich Mundtrockenheit beschreiben. Spricht man vom Gegenteil, also einer deutlich gesteigerten Speichelbildung, spricht man von Hypersalivation. Ursachen, die zu Hyposalivation führen, sind beispielsweise:
· die regelmäßige Einnahme von speziellen Medikamenten,
· Strahlentherapie,
· Radiojodtherapie,
· Diabetes Typ II,
· Autoimmunerkrankungen (verschiedene),
· AIDS,
· Menopause,
· Speichelsteine
· sowie Essstörungen.
Hyposalivation kann zu einer geringeren Befeuchtung der Mundhöhle führen. Die Pufferung von Säuren ist ungenügend. Auch die Menge an antimikrobiellen Proteinen ist unzureichend. Das begünstigt die Entstehung von Zahnstein, Geschwüren an der Mundschleimhaut, Kandidose und Karies. In der Folge führt Hyposalivation auch zu Schluckstörungen.
Der Ruhespeichel beträgt bei Hypersalivation mehr als 1 ml/min und bei Normalsalivation zwischen 0,25 ml/min und 1 ml/min. Hyposalivation zeichnet sich durch einen Nennwert zwischen 0,1 ml/min und 0,25 ml/min aus. Xerostomie wird mit einem Nennwert von unter 0,1 ml/min angegeben.
Bei stimulierten Speichel beträgt bei Hypersalivation mehr als 3,5 ml/min und bei Normalsalivation zwischen 1,0 ml/min und 3,5 ml/min. Hyposalivation zeichnet sich durch einen Nennwert zwischen 0,5 ml/min und 1,0 ml/min aus. Xerostomie wird mit einem Nennwert von unter 0,5 ml/min angegeben.
Im Gegensatz zum Ruhespeichel wird die stimulierten Speichelfließrate zeitabhängig gemessen.
Hyposalivation behandeln mit Speichelersatzmitteln
Subjektiv empfundene Hyposalivation, Xerostomie, behandeln!
Die symptomatische Behandlung zur subjektiv empfundenen Hyposalivation erfolgt mittels Speichelersatzmittel. Auch Präparate, die Speichelstimulantien enthalten, können zur symptomatischen Behandlung eingesetzt werden.
Tipp: Tees und geeignete Mineralwasser (bitte stimme dich dazu mit deinem Zahnarzt/Arzt ab) können die Speichelproduktion ebenso anregen und fördern. Je nach Zusammensetzung können letztere aber auch dazu führen, dass im Bereich der Mundschleimhaut zusätzlich demineralisiert wird. Das perfekte Speichelersatzmittel soll die Remineralisation der Zahnhartsubstanz fördern und gleichzeitig die Mundschleimhaut lange feucht halten.
Bei Patienten mit Hyposalivation lässt sich der Speichel als zähfließend beschrieben. Es kommt häufig zu Problemen beim Sprechen, Schlucken oder Kauen. Mundwasser, mineralisierende Zahncremes, natriumbikarbonathaltige Lösungen, Salzwasser, Chlorhexidin sowie Olivenöl können zur Linderung der Beschwerden bei Hyposalivation eingesetzt werden. Auch fluoridhaltige Mundspüllösungen werden aufgrund ihrer kariesprotektiven Wirkung favorisiert. Vermeiden solltest du allerdings irritierende, scharfe sowie hochprozentige, alkoholische Substanzen.